Digitale Testangebote erleichtern die Entscheidung für die Darmkrebsfrüherkennung. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der BARMER anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar hervor. Demnach haben von 744.400 Versicherten der Kasse, die seit März 2022 digital zu einem immunologischen Stuhltest eingeladen wurden, 116.600 diese Möglichkeit zur digitalen Darmkrebsfrüherkennung zu Hause genutzt. Das entspricht einer Quote von 15,7 Prozent. Herkömmliche Früherkennungsangebote, die einen Arztbesuch erfordern, erreichten zuletzt nur sechs Prozent der anspruchsberechtigten Versicherten. „Krebsfrüherkennungsuntersuchungen werden bislang viel zu selten wahrgenommen. Dies hat sich durch die Pandemie noch zusätzlich verschärft. Mit unserem Angebot einer digitalen Darmkrebsfrüherkennung und dem Test zu Hause erreichen wir deutlich mehr Menschen in den relevanten Altersgruppen, einschließlich der Versicherten ab 40 Jahren“, sagt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER. In Deutschland erkrankten jährlich circa 33.000 Männer und etwa 26.000 Frauen an Darmkrebs, rund 25.000 Betroffene verstürben.
BARMER-Angebot nimmt Entwicklung voraus
Zu ihrem Angebot einer digitalen Darmkrebsfrüherkennung lade die BARMER via App ein. Darin enthalten sei ein Link, über den der Test nach Hause bestellt und von dort das Untersuchungsmaterial per Post direkt ins Labor geschickt werden könne. Dabei ermögliche die BARMER bereits Versicherten ab 40 Jahren eine Teilnahme. Bislang erlaube die Richtlinie zur Krebsfrüherkennung des Gemeinsamen Bundesausschusses lediglich, dass Versicherte frühestens ab 50 Jahren Angebote zur Darmkrebsfrüherkennung nutzen könnten. Das Angebot der BARMER zur Darmkrebsfrüherkennung komme vor allem bei den Menschen zwischen 40 und 49 Jahren gut an. Sie seien die größte Gruppe, die den immunologischen Stuhltest zu Hause nutzten. Den Zugang zur Früherkennung früher zu ermöglichen, entspreche dem Stand der medizinischen Diskussion. „Frühformen des Darmkrebses können sich schon weit vor dem 50. Geburtstag herausbilden“, sagt Prof. Dr. med. Jürgen F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke. So hätten die Tests bereits bei der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen in 4,5 Prozent der Fälle ein positives Ergebnis gezeigt. Jeder dieser rund 1.300 Versicherten habe dank Früherkennung gute Heilungschancen. Insgesamt hätten sich bei 6,3 Prozent aller Tests positive Befunde ergeben, am häufigsten mit 9,3 Prozent bei den über 60-Jährigen.