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Diabetes: Große regionale Unterschiede in Bayern München ist die Großstadt mit den wenigsten Diabetikern AOK-Programme für eine bessere Versorgung

Bundesweit belegt München den ersten Platz: In der bayerischen Landeshauptstadt gibt es die wenigsten Diabetiker im Vergleich der dreizehn deutschen Großstädte ab 500.000 Einwohner. So hatten 6 Prozent der Münchner 2017 einen vom Arzt diagnostizierten Typ-2-Diabetes. Nürnberg lag mit 8,9 Prozent Diabetikern auf Platz 9. Das zeigt der neue „Gesundheitsatlas Bayern“, in dem das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) die Häufigkeit des Diabetes mellitus Typ 2 in der Gesamtbevölkerung für alle 96 bayerischen Kreise und kreisfreien Städte abbildet. Landesweit liegt der Freistaat mit einem Diabetikeranteil von 7,9 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt von 8,6 Prozent.

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Gut schneiden auch die Großstädte Bayerns mit unter 500.000 Einwohnern ab: Ihr Diabetikeranteil lag zwischen 6,1 (Erlangen) und 7,1 Prozent (Augsburg und Regensburg), eine Ausnahme bildet Fürth mit 9,1 Prozent. In den Regionen in Bayern gibt es allerdings große Unterschiede beim Anteil der Typ-2-Diabetiker in der Bevölkerung. Der niedrigste Anteil findet sich mit 5,3 Prozent im Landkreis Starnberg, der höchste mit 12,4 Prozent und damit mehr als doppelt so hoch im Kreis Hof. Insgesamt zeigt sich, dass Einwohner ländlicher Regionen häufiger an Typ-2-Diabetes erkrankt sind als in städtischen Regionen. Eine Rolle spielt dabei, dass auf dem Land häufig eine ältere Bevölkerung mit einem höheren Erkrankungsrisiko lebt.

In Bayern gibt es insgesamt gut eine Million Menschen mit Typ-2-Diabetes. Mehr als die Hälfte sind über 70 Jahre alt. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken deutlich an. In den Altersgruppen zwischen 80 und 90 Jahren sind im Freistaat mehr als 30 Prozent der Frauen und Männer davon betroffen. Das entspricht in etwa den bundesweiten Werten, wobei die bayerischen Zahlen meist leicht unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Zudem zeigt sich ein Zusammenhang zwischen Diabetes und Risikofaktoren wie Adipositas sowie der materiellen und sozialen Situation.

Die AOK Bayern engagiert sich mit „AOK-Curaplan“ seit Jahren für eine bessere und strukturierte medizinische Versorgung von Typ-2-Diabetikern. In dem Behandlungsprogramm arbeiten Ärzte und Kliniken nach neuesten medizinischen Leitlinien fachübergreifend zusammen. Aktuell nehmen über 300.000 Versicherte bayernweit daran teil. Das sind über 75 Prozent aller Typ-2-Diabetiker der Gesundheitskasse. Das Programm beinhaltet unter anderem regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Vermeidung von Folge- und Begleiterkrankungen. Beispielsweise konnten in einem Arztnetz mit einem neuen Früherkennungstest etwas viermal so viele Nervenschädigungen durch Diabetes (diabetische Neuropathien) am Fuß erkannt werden wie vor der Einführung des Tests.