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Digitale Gesundheitsanwendungen besser in die Versorgung integrieren

1.000 Tage nach Einführung der ersten Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) in Deutschland spricht sich der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) für eine bessere Verknüpfung mit bestehenden Versorgungsangeboten und Änderungen bei der Preisgestaltung aus. „Dass wir in Deutschland im Oktober 2020 als erstes Land der Welt Apps auf Rezept für alle Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) eingeführt haben, war ein Aufbruchssignal für die Digitalisierung”, so Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek. „Die überschaubaren Verordnungszahlen zeigen jedoch, dass die Akzeptanz und der erlebbare Mehrwert der Anwendungen für Versicherte sowie Ärztinnen und Ärzte bisher eher gering sind. Zukünftig müssen sie besser in Behandlungspfade integriert werden und zu einer spürbaren Verbesserung der Versorgung führen.” Die Akzeptanz in den Arztpraxen werde außerdem dann steigen, wenn eine DiGA zur Entlastung des Personals beiträgt, indem sie die Versorgung direkt unterstützt.

Mehr Planungssicherheit in der Preisgestaltung schaffen

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Weiteren Handlungsbedarf sieht der vdek bei der Vergütung von DiGA, deren Höhe die Hersteller im ersten Zulassungsjahr aktuell selbst festlegen können. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass der geforderte Herstellerpreis nicht im Verhältnis zum Patientennutzen steht. Die mit den Krankenkassen verhandelten Preise sollten daher sofort nach Aufnahme in das DiGA-Verzeichnis gelten”, sagt Elsner. „Frühzeitig verhandelte Preise schaffen außerdem mehr Planungssicherheit für die Krankenkassen und DiGA-Hersteller. Wir vermeiden somit insolvenzbedingte Ausfallrisiken für die GKV, wenn Rückforderungsansprüche der Krankenkassen nicht mehr bedient werden können.”

Bisher 160.000 DiGA ausgegeben

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat am 6. Oktober 2020 die ersten DiGA in ihr Verzeichnis aufgenommen. Inzwischen sind 47 Anwendungen im GKV-Leistungskatalog enthalten und damit auf ärztliche Verordnung oder nach Genehmigung durch die Krankenkasse für Patientinnen und Patienten verfügbar. Die Ersatzkassen haben seit Start der DiGA etwa 160.000 Freischaltcodes ausgegeben. Den größten Anteil mit etwa einem Drittel der Codes erhielten Versicherte mit psychischen Erkrankungen, gefolgt von Muskel-Skelett- und Stoffwechselerkrankungen. Gemessen an den aktuell rund 28 Millionen Ersatzkassenversicherten ist der Anteil von DiGA-Nutzenden also weiterhin gering.

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