Barmer

Einmalhandschuhe bei der Zahnpflege

Mundhygiene bei Pflegebedürftigen: Worauf man achten muss

„Alte Menschen tragen ein Gebiss“ – diese Auffassung ist falsch und suggeriert, dass alles andere eine Ausnahme sei. Gesunde Zähne sind bis ins hohe Alter möglich. Das gilt auch für pflegebedürftige Personen. Sie wollen schmerzfrei kauen und sich verständlich artikulieren. Außerdem erhöhen schlechte Mundverhältnisse das Risiko für ernsthafte Folgediagnosen.

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Kindern wird früh beigebracht, wie wichtig das regelmäßige und korrekte Zähneputzen ist. Das gilt aber erst recht für Erwachsene und Menschen im betagteren Alter. Erkrankungen wie Karies oder Parodontitis, also eine Entzündung des Zahnbettes, hat auch negative Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit. Zahnerkrankungen können die Wahrscheinlichkeit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder sogar Krebs bedeutend erhöhen. Zudem beeinflussen schlechte Mundverhältnisse bei Diabetes die Blutzuckerwerte. Deshalb ist es nach Auffassung von Dr. Christoph-Gerard Stein, Arzt bei der AOK Hessen, wichtig, die Zahnhygiene niemals zu vernachlässigen. Auch und gerade bei Pflegebedürftigkeit. Allgemein habe sich die Mundgesundheit in Deutschland in den vergangenen Jahren zwar gebessert, „doch bei Menschen mit Pflegebedarf ist sie oft schlechter als in der Allgemeinbevölkerung“.

Eine Frage der Feinmotorik

Älteren Menschen oder Menschen mit Behinderung fällt es oft zunehmend schwer, Zähne und Zahnersatz gut zu reinigen, weil feinmotorische Fähigkeiten oder Sehkraft nachlassen. Viele Medikamente – zum Beispiel gegen Diabetes, Bluthochdruck, Demenz, Rheuma, Schmerzen – wirken sich negativ auf die Mundgesundheit aus. Sie führen etwa zu einem verminderten Speichelfluss, wodurch das Risiko für Karies steigt. Ohnehin beginnt Mundhygiene mit der Ernährung. „Wichtig ist, auf einen abwechslungsreichen Speiseplan zu achten, der wenig Süßes und Saures enthält, dafür mehr Milchprodukte, die Kalzium liefern, einen Baustoff für Knochen und Zähne“, erklärt Stein. Zucker – oft auch versteckt in salzigen Lebensmitteln – schädigt die Zähne, saure Lebensmittel wie Obst und Fruchtsäfte können auf Dauer den Zahnschmelz „anlösen“.

Zahnseide und Einmalhandschuhe

Pflegende Angehörige oder Pflegekräfte sollten die pflegebedürftige Person motivieren, sich an der Mundpflege zu beteiligen, und wenn nötig, nachhelfen. Zahnbürsten mit einem verstärkten Griff können Menschen mit Problemen bei der Feinmotorik das Putzen erleichtern. Die Zahnpasta sollte in jedem Fall Fluorid enthalten, denn durch die Mundtrockenheit kann schneller Karies entstehen. Bei älteren Menschen ist die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Zahnzwischenraum-Bürsten noch wichtiger als bei jüngeren, weil die Lücken zwischen den Zähnen durch den Rückgang des Zahnfleisches größer geworden sind und dort häufig Speisereste hängenbleiben. „Um eine Übertragung von Bakterien zu vermeiden, sollten pflegende Angehörige oder Pflegekräfte Einmalhandschuhe tragen“, empfiehlt Stein. Auch der herausnehmbare Zahnersatz sollte zweimal am Tag gereinigt werden.

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