Austausch über Gesundheitsversorgung von Kriegsflüchtlingen und Finanzen der gesetzlichen Krankenversicherung
In der digitalen Beratung
der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See
(KBS), dem Parlament der KBS, am 17. März 2022 wurde der Krieg in der Ukraine
von allen Mitgliedern einhellig verurteilt. Die Solidarität mit dem
ukrainischen Volk wurde nachhaltig bekräftigt.
„Für uns als großer Sozialversicherungsträger ist
es selbstverständlich, unseren Beitrag zu leisten. Die Krankenhäuser des
Verbundsystems der KBS sind gut darauf vorbereitet, Kriegsverletzte und
Menschen mit akutem Behandlungsbedarf aus dem Gebiet der Ukraine
akut-medizinisch zu versorgen und zu behandeln. Auch die Gesundheitsversorgung
ukrainischer Flüchtlinge ist bei uns in guten Händen“, erklärte Bettina am
Orde, Vorsitzende der Geschäftsführung der KBS und Geschäftsführerin der
Kranken- und Pflegeversicherung KNAPPSCHAFT, in ihrem Bericht gegenüber den
Mitgliedern der Vertreterversammlung.
Weiterhin bildete die Finanzierung der gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) einen Schwerpunkt der Beratungen. „Die
geopolitischen, pandemiebedingten und makroökonomischen Herausforderungen der
Bundesregierung erfordern es, Prioritäten neu zu setzen. Zu unseren Aufgaben
gehört der Blick auf die Herausforderungen der GKV und dabei insbesondere auf
die steigenden Ausgaben wegen des höheren Bedarfs an therapeutischen und
medizinischen Leistungen – bedingt durch den demografischen Wandel. Die
einzelne Krankenkasse alleine kann die steigenden Kosten nicht schultern und
auch die GKV als Gemeinschaft kommt hierbei ohne die Unterstützung des
Gesetzgebers nicht aus“, erklärte Frank Vanhofen, Vorsitzender der
Vertreterversammlung und Arbeitgebervertreter.
Vanhofen fügte hinzu: „Es ist Aufgabe der Politik,
die Finanzierung der GKV für die Zeit ab 2023 auf ein stabiles Fundament zu
stellen. Daher ist es erforderlich, den Bundeszuschuss jährlich anhand der
Veränderungsrate der Leistungsausgaben – ohne Berücksichtigung der Ausgaben für
die Verwaltungskosten – zu dynamisieren. Weiterhin muss die Politik die Senkung
der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel in Betracht ziehen.“
Robert Prill, stellvertretender Vorsitzender der
Vertreterversammlung und Versichertenvertreter, forderte Änderungen am
bestehenden Finanzausgleichsverfahren innerhalb der GKV. „Es ist dringend
erforderlich, die Merkmale der Pflegebedürftigkeit und der Erwerbsminderung im
morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) zu
berücksichtigen“, so Prill. Mit Hilfe des Morbi-RSA sollen die Unterschiede in
der Versichertenstruktur zwischen den Krankenkassen, die die Wettbewerbschancen
beeinflussen, ausgeglichen werden. Prill: „Immer noch werden die
Versorgerkassen, also die Krankenkassen, die viele ältere und chronisch kranke
Menschen versichern, benachteiligt.“
Prill betonte zudem den großen Mehrwert an
Effizienz und Effektivität, der in regionalen Versorgungskonzepten liege. So
setze die KNAPPSCHAFT als einzige gesetzliche Krankenkasse seit mehr als 20
Jahren die populationsbezogene integrierte Versorgung mit ihren
Gesundheitsnetzen prosper und proGesund um. „Das Besondere:
Krankenversicherung, Ärztinnen und Ärzte sowie Krankenhäuser unterschiedlicher
Träger stimmen sich zur optimalen Versorgung der Patientinnen und Patienten eng
ab. Dieses Konzept erhöht die Wirtschaftlichkeit und die Qualität der
Versorgung“, sagte Robert Prill.
Zur Knappschaft-Bahn-See:
Mit ihrem einzigartigen Verbund aus gesetzlicher
Rentenversicherung, Renten-Zusatzversicherung, Kranken- und Pflegeversicherung
mit einem eigenen Medizinischen Netz nimmt die Deutsche Rentenversicherung
Knappschaft-Bahn-See in der Sozialversicherung einen besonderen Platz ein.
Darüber hinaus werden alle geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse durch die
Minijob-Zentrale unter dem Dach der KBS betreut. Mit dem
Behindertengleichstellungsgesetz wurde im Jahr 2016 auch die Bundesfachstelle
für Barrierefreiheit bei der KBS angesiedelt. www.kbs.de