Gesundheitsatlas zeigt Adipositas-Entwicklung / Ab 65 Jahren nimmt starkes Übergewicht erheblich zu
10,5 Prozent der hessischen Bürgerinnen und Bürger haben 2021* mit Adipositas zu kämpfen. Damit liegt Hessen etwas unter dem Bundesdurchschnitt (11,0 Prozent). Das zeigt der neue Gesundheitsatlas des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), der die Ausbreitung von insgesamt 23 Diagnosen in allen Landkreisen darstellt. Die Zahlen sind auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet. Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg führt die Liste an (15,2 Prozent).
Die geringste Verbreitung gibt es in Wiesbaden (9,7 Prozent) und Marburg-Biedenkopf (9,8 Prozent) – gleichwohl selbst diese Zahlen immer noch hoch genug ausfallen und dem hessischen Durchschnitt von 2020 (9,8 Prozent) entsprechen. „Insgesamt ist jedoch von einer noch höheren Quote auszugehen, weil nicht alle stark übergewichtigen Menschen in ärztlicher Behandlung sind, sie also mit ihrer Erkrankung nirgendwo auftauchen“, erklärt Dr. Christoph-Gerard Stein, Arzt bei der AOK Hessen. Es sind deutlich mehr Frauen (12,1 Prozent) als Männer (8,8 Prozent) erkrankt. Die 15-Prozent-Marke wird ab der Altersgruppe von 65 Jahren überschritten. Hessen liegt aber bundesweit nur auf Platz 11. Auf dem ersten Platz – das Bundesland mit dem höchsten Anteil von Menschen mit Adipositas – liegt Sachsen-Anhalt (14,3 Prozent). Am geringsten ist Baden-Württemberg betroffen (9,3 Prozent).
Bei Adipositas (Fettleibigkeit) liegt starkes Übergewicht (BMI>30) mit einem übermäßig hohen Fettanteil vor. Es handelt sich um einen erheblichen Risikofaktor unter anderem für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Schlaganfall, Typ-2-Diabetes, Krebserkrankungen, Schlafapnoe und Gelenkverschleiß (Arthrose).
Mehr Informationen unter: gesundheitsatlas-deutschland.de