Arthrose zählt zu den häufigsten chronischen Krankheiten in Deutschland. Besonders das Gelenk am Knie ist oft betroffen, da es im Laufe der Jahre bei vielen Menschen starken Belastungen ausgesetzt ist. Deshalb kommt es zum Verschleiß und der Knorpel nutzt sich nach und nach ab. Die Folgen sind Schmerzen, Steifigkeit und Einschränkungen in der Bewegung. Häufig leiden Menschen über 60 Jahre an Kniearthrose. Ist der Knorpel am Kniegelenk erst einmal abgenutzt, kann er sich nicht mehr regenerieren. Mehrere Behandlungswege stehen Betroffenen grundsätzlich offen.
Betroffene haben einen hohen Leidensdruck. Die schmerzvolle Erkrankung schränkt Arbeitsfähigkeit und Privatleben ein. Durch eine Operation wird eine schnelle Schmerzlinderung erhofft. Kniegelenksimplantate gehören somit auch 2021 zu den häufigsten geplanten Operationen bundesweit – allein bei den Versicherten der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland wurden rund 2.300 Eingriffe (davon über 300 im Saarland) vorgenommen. „Da sich aber auch mit einer konservativen Behandlung gute Ergebnisse erzielen lassen und eine Operation immer gewisse Risiken mit sich bringt, stellt sich stets die Frage, ob im Vorhinein alle Möglichkeiten einer ambulanten Therapie ausgeschöpft wurden“, erklärt Dr. Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse.
Abrechnungsdaten zeigen, dass die verordnete Schmerzmedikation sich im Folgejahr von prä- zu postoperativ nur unwesentlich unterscheidet. Das bedeutet, dass auch nach der Operation oftmals eine weitere Schmerztherapie notwendig ist. Eine Langzeitbehandlung mit Schmerzmittel muss indes kontinuierlich überwacht werden. Kontra- und Fehlmedikation sind unbedingt zu vermeiden und auch frei verkäufliche Schmerzmittel sollten Betroffene nicht ohne Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt einnehmen.
Wer unter einer Kniearthrose leidet, sollte grundsätzlich bewegungstechnisch aktiv werden. Viele Studien belegen, dass gezielte Bewegung und Kräftigung, sowohl die Muskulatur stärkt als auch die Gelenkfunktion verbessert und das Wohlbefinden steigert. Zudem werden Durchblutung und Stoffwechsel durch Sport und Beweglichkeitsübungen angeregt. Das sorgt für eine gute Nährstoffversorgung in der Gelenkflüssigkeit und damit im Knorpel.
Wichtig bei allen Bewegungsabläufen ist darauf zu achten, nur spezielle, für das Knie geeignete Übungen auszuführen. Nur so ist gewährleistet, dass die Gelenke gestärkt und nicht zusätzlich belastet werden. Bei der richtigen Anwendung können schon nach einigen Wochen Erfolge erzielen. Geeignet sind beispielsweise Schwimmen, Yoga, Radfahren oder Nordic Walking.
Bei diesen Anlaufstellen finden sich Angebote für ein Bewegungs- und Kräftigungstraining bei Kniearthrose: Physiotherapie, Funktionstraining in Vereinen oder Rehas sowie die AOK-Präventionskurse: Die AOK bietet eine große Auswahl an verschiedenen Präventions- und Gesundheitskursen an. Bei einer leichten Kniearthrose können Kurse wie Yoga oder Tai-Chi das Wohlbefinden steigern und die Schmerzen verbessern.