Krankenstand in NRW steigt an

Der Krankenstand in NRW steigt an. Betrug er im Jahr 2020 5,3%, lag er im Jahr 2021 mit 5,2% fast gleich hoch; voraussichtlich liegt er in diesem Jahr bei knapp 6 %.

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Das geht aus den aktuellen Daten des BKK Gesundheitsreports 2022 des BKK Dachverbandes hervor, der Arbeitsunfähigkeitsdaten von über 4 Millionen beschäftigten BKK Versicherten, davon etwa 1 Million in NRW, für das Jahr 2021 ausgewertet hat.

An erster Stelle der Fehlzeiten stehen dabei nach wie vor die Muskel- und Skeletterkrankungen, gefolgt von den psychischen Störungen sowie Verletzungen und Vergiftungen.

Dabei bleiben im Jahr 2021 die Ruhrgebietsstädte bei den Krankenständen in NRW (NRW-Durchschnitt hier 19,12 AU-Tage) an der Spitze.

Herne (25,48 AU-Tage), Hagen (23,90 AU-Tage) und Gelsenkirchen (23,04 AU-Tage). Demgegenüber verzeichnen die Städte Bonn (12,94 AU-Tage), Düsseldorf (13,01 AU-Tage) sowie Münster (14,09 AU-Tage) fast nur die Hälfte der AU-Tage.

An der Spitze der Berufsgruppen beim Krankenstand lagen mit 10,14% die Reinigungsberufe (dies entspricht 37 AU-Tage je beschäftigtem Mitglied), gefolgt von Führer*innen von Fahrzeug- und Transportgeräten (z. B. Busfahrer*innen und LKW-Fahrer*innen) mit einem Krankenstand von 10,04%.

Aber auch die Kranken- und Altenpflegekräfte (fallen unter den Bereich „Nichtmedizinische Gesundheits-, Körperpflege mit durchschnittlich 21 AU-Tagen)) weisen mit knapp 28 AU-Tagen bzw. 36,0 AU-Tagen deutlich höhere Fehlzeiten auf, als der Durchschnitt aller Beschäftigten. Gründe liegen hier u. a. in den hohen physischen wie auch psychischen Belastungen und den Mangel an professionellen Nachwuchskräften.

Hohe Krankenstände seit August 2022

Ausschlaggebend für die stetig steigenden Krankenstände seit August 2022 sind allerdings vor allem die Krankheiten des Atmungssystems (Atemwegserkrankungen und grippale Infekte), die immerhin im Monat Oktober 2022 bei mehr als einem Viertel der Fehltage als Grund angegeben wurden.

Hiervon betroffen sind vor allem Berufsgruppen wie die Nichtmedizinischen Gesundheitsberufe, zum Beispiel Altenpfleger*innen, Physiotherapeut*innen. (Krankenstand hier knapp 9 %), oder die Führer*innen von Fahrzeug und Transportgeräten wie zum Beispiel Busfahrer*innen und LKW-Fahrer*innen (Krankenstand knapp 9%).

Gründe des allgemeinen Anstiegs bei den Infektionskrankheiten können – so der BKK-Landesverband NORDWEST – in der Vergangenheit im bisher geschützten Homeoffice liegen und so auch eine Schwächung im Immunsystem sowie eine Reduzierung der eigenen Hygienemaßnahmen (im Vergleich zu Pandemiezeiten).

Vor dem Hintergrund des Mixes aus verschiedenen Atemwegserkrankungen ist es, so der BKK-Landesverband NORDWEST, schwierig vorauszusehen, wie sich die Lange in den nächsten Wintermonaten entwickelt. Der BKK-Landesverband NORDWEST rät daher zu Grippeschutzimpfungen und Einhaltung der Hygienemaßnahmen.

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