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Lungenkrankheit COPD: Große regionale Unterschiede in Bayern

Rauchen wichtigster Risikofaktor

Bei der Zahl der Patienten, die in Bayern an der Lungenkrankheit COPD leiden, gibt es große Unterschiede zwischen den Regionen: Das Spektrum reicht von 4,8 Prozent der über 40-Jährigen im Landkreis Starnberg bis zu 9,8 Prozent in der Stadt Hof. Das zeigt der neue „Gesundheitsatlas Bayern“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Insgesamt liegt Bayern mit einer Krankheitshäufigkeit von 6,2 Prozent bei den über 40-Jährigen unter dem Bundesdurchschnitt von 7,1 Prozent. Den niedrigsten Wert weist Baden-Württemberg mit 5,8 Prozent auf, den höchsten das Land Berlin (8,6 Prozent). In Bayern hat der Regierungsbezirk Mittelfranken mit 7,5 Prozent die meisten COPD-Patienten, Oberbayern mit 5,5 Prozent die wenigsten.

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Das Kürzel COPD kommt aus dem Englischen von „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“. COPD ist eine chronische Bronchitis, bei der zusätzlich die Atemwege verengt sind – mit der Tendenz zu kontinuierlicher Verschlechterung. Die Symptome der COPD sind Husten, Auswurf und Atemnot. Bei Menschen unter 40 Jahren kommt COPD praktisch nicht vor.

Männer häufiger betroffen als Frauen

Insgesamt waren im Jahr 2019 in Bayern rund 453.000 Menschen an einer COPD erkrankt. Die Häufigkeit steigt mit zunehmendem Alter und erreicht ihren Höhepunkt bei den 85- bis 89-Jährigen. In dieser Altersgruppe waren in Bayern 15,3 Prozent der Männer und 10,8 Prozent der Frauen betroffen. „Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern können durch das unterschiedliche Rauchverhalten bei Männern und Frauen erklärt werden“, sagt Dr. Stefan Stern, Internist und beratender Arzt bei der AOK Bayern. „Rauchen ist der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung einer COPD – und in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten war der Raucheranteil unter den Männern stets deutlich höher als unter den Frauen.“

In Großstädten ist der Anteil an COPD-Erkrankungen tendenziell höher als in ländlichen Regionen. „Das ist wohl auf die höhere Luftverschmutzung, insbesondere die Feinstaubbelastung, in den größeren Städten zurückzuführen“, so Dr. Stern. Im Vergleich der deutschen Großstädte schneiden Regensburg (5,6 Prozent), Ingolstadt (5,7 Prozent) und München (5,8 Prozent) gut ab. Nürnberg und Fürth liegen dagegen mit 8,1 bzw. 9,0 Prozent COPD-Patienten bundesweit gesehen im oberen Mittelfeld.

AOK-Behandlungsprogramm für COPD

Die AOK Bayern engagiert sich seit 15 Jahren im Rahmen des Disease-Management-Programms (DMP) „AOK Curaplan“ für eine bessere und strukturierte Versorgung von COPD-Patienten. „Das wichtigste Ziel bei der Versorgung von COPD-Erkrankten ist es, die Lebensqualität möglichst lange zu erhalten“, berichtet Dr. Stern. „Neben dem Rauchverzicht wird ein angemessenes körperliches Training angestrebt. Zudem sollen durch eine leitliniengerechte medikamentöse Therapie, Schulungen und regelmäßige Arztbesuche akute Verschlechterungen des Gesundheitszustands vermieden werden.“ So könne es gelingen, dass das Alltagsleben der Patienten möglichst wenig eingeschränkt werde.

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