Unser Gesundheitssystem leidet unter zu viel Bürokratie. Statt wertvolle Zeit und Geld in komplizierte Regelungen zu stecken, sollten wir Ressourcen gezielt für die Versorgung von Patientinnen und Patienten einsetzen. Das bedeutet mehr als nur einfachere und digitalere Prozesse: Wir müssen alle Beteiligten entlasten und Verantwortung klar verteilen. Wie das konkret aussehen kann, erklären wir im zweiten Teil unserer Serie zur Bundestagswahl 2025
Visionen für einen Neustart in der Gesundheitspolitik 2: Weniger Bürokratie, mehr Verantwortung München, 11.02.2025. Unser Gesundheitssystem leidet unter zu viel Bürokratie. Statt wertvolle Zeit und Geld in komplizierte Regelungen zu stecken, sollten wir Ressourcen gezielt für die Versorgung von Patientinnen und Patienten einsetzen. Das bedeutet mehr als nur einfachere und digitalere Prozesse: Wir müssen alle Beteiligten entlasten und Verantwortung klar verteilen. Wie das konkret aussehen kann, erklären wir im zweiten Teil unserer Serie zur Bundestagswahl 2025. ![]() Damit alle Beteiligten ihren Beitrag optimal leisten können, sollte die Verantwortung sinnvoll aufgeteilt werden: • Die Politik gibt den gesetzlichen Rahmen vor – ohne sich in Details zu verlieren. • Die Selbstverwaltung (wie der GKV-Spitzenverband, der G-BA, oder die Kassenärztliche Bundesvereinigung) legt die grundlegenden Mindeststandards fest. • Krankenkassen und Leistungserbringende entwickeln vor Ort auf dieser Grundlage gemeinsam praktische Lösungen für die beste Versorgung der Versicherten. Konkrete Maßnahmen für die Praxis Wie kann diese Zusammenarbeit im Sinne der Versicherten in Zukunft konkret aussehen? Wir schlagen folgendes Vorgehen vor: • Sämtliche Genehmigungs-, Verordnungs- und Abrechnungsprozesse werden von den Krankenkassen und Leistungserbringenden auf Vereinfachung hin überprüft und weiterentwickelt. Das erleichtert anschließend auch die Digitalisierung dieser Prozesse. • Die Daten, die den Krankenkassen vorliegen, können sie aufgrund zahlreicher Einschränkungen aktuell kaum nutzen. Das erschwert die sinnvolle Beratung der Versicherten. Wir brauchen einfache, unbürokratische und nachvollziehbare Regeln zur Datennutzung. Außerdem müssen die Daten transparent und taggleich zur Verfügung stehen. Aktuell erreichen Krankenversicherungen diese Informationen erst Monate später. • Krankenkassen bekommen darüber hinaus die Möglichkeit, bei medizinischen Auffälligkeiten oder Präventionsbedarf gezielt mit Ärztinnen und Ärzten in Kontakt zu treten – aber nur, wenn die Versicherten dies wünschen. So kann rechtzeitig eine Behandlung begonnen werden. • Alle an der Versorgung Beteiligten sollten unkompliziert miteinander kommunizieren können. Die Anbindung der Krankenkassen und Versicherten an den TI-Messenger ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Fazit Bürokratieabbau und Deregulierung brauchen Priorität bei politischen Entscheidungen. Um bessere Entscheidungen im Sinne der Versicherten zu treffen, benötigen Krankenkassen und Leistungserbringende mehr Freiheiten. Aktuell müssen Handlungen explizit erlaubt sein. Einfacher und praktikabler wäre es, nur das auszuschließen, was nicht getan werden darf. „Weniger Detailvorgaben bedeuten zukünftig mehr Gestaltungsfreiräume für die Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen. Mit Vereinfachung und konsequent digital gedachten Prozessen können wir uns im Gesundheitswesen wieder leichter auf das Wesentliche konzentrieren: die bestmögliche Versorgung der Menschen“, sagt Dr. Gertrud Demmler, Vorständin der Siemens-Betriebskrankenkasse SBK. Freuen Sie sich auf die nächste gesundheitspolitische Idee zur Bundestagswahl! Unser nächster Vorschlag lautet: Qualität sichtbar machen |