Die Fallzahlen in den hessischen Krankenhäusern sind auch 2022 – im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie – erheblich zurückgegangen. Das gilt zum Beispiel für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Das hat eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) ergeben. Dieses Phänomen dürfte, so die AOK Hessen, vor allem auf Personalausfälle in den Kliniken zurückzuführen sein.
Wegen somatischer Diagnosen – vom Schlaganfall über Diabetes bis zur Mandel-OP – waren von Januar bis Mai 2022 lediglich 153.248 AOK-versicherte Personen aus Hessen in einer Klinik. Im selben Zeitraum, drei Jahre früher, waren es jedoch noch 185.183 Menschen (2019). Das entspricht einem Rückgang von 17 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei psychischen Diagnosen, für die ein Klinikaufenthalt notwendig war: Hier wird ein Minus von 13 Prozent konstatiert.
Bei Betrachtung einzelner Diagnosen sind die Differenzen sogar noch größer: Im genannten Zeitraum waren es 20 Prozent weniger Herzinfarkte und immerhin 12 Prozent weniger Schlaganfälle im Vergleich zu 2019. Auch zum Beispiel Darmkrebs-OPs fanden weniger oft statt. Inwieweit die Klinikeinweisungen ab Juni 2022 wieder zunehmen und die Werte von 2019 annähernd erreichen können, ist noch nicht absehbar.