Aktuelle Basis- und Finanzdaten zum Gesundheits- und Kassenwesen | Schwerpunkt: Nachhaltige Finanzierung der GKV
Die „Zahlen, Daten und Fakten“-Broschüre des IKK e.V., der Interessenvertretung der Innungskrankenkassen, ist erschienen. In einem großen Datenteil widmet sich die Broschüre wichtigen Fragen und spannenden Informationen rund um die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und weist langfristige Trends auf: Wie entwickelt sich die Einnahmenstruktur der GKV seit 2009? Wie gestalten sich die Leistungsausgaben bei den Innungskrankenkassen bzw. ihren Mitbewerbern seit 2018? Wie hoch sind die Fondszuweisungen zur Deckung der Leistungsausgaben je Kassenart seit 2019? Das 56-seitige, aktualisierte und erweiterte Kompendium, das bereits zum 14. Mal erscheint, berücksichtigt die neuesten Daten aus dem Jahr 2022. Es richtet sich an Akteure des Gesundheitswesens, Politik- und Medienvertreter sowie an Brancheinteressierte.
Schwerpunktthema der diesjährigen Broschüre ist das Thema der nachhaltigen Finanzierung des Gesundheitswesens. „Seit langem wissen wir, dass die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit einer nachhaltigen und durchdachten Reform überfällig ist! Andernfalls droht über kurz oder lang ein finanzieller Kollaps des Gesundheitswesens“, weiß Jürgen Hohnl, Geschäftsführer des IKK e.V. Daran ändere auch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) aus dem vergangenen Sommer nichts, so Hohnl. Deshalb haben die Innungskrankenkassen eigene Lösungswege erarbeitet, um die Finanzierung der GKV mit Blick auf die demographische Entwicklung, den medizinisch-technischen Fortschritt und die geänderte Berufswelt nachhaltig zu sichern.
Aus Sicht der Innungskrankenkassen gibt es drei große Pflöcke für eine Finanzreform: Die Neujustierung und Dynamisierung des Bundeszuschusses für versicherungsfremde Leistungen, die Verbreiterung der Einnahmebasis der GKV durch Partizipation an Steuereinnahmen und die Abkehr vom alleinigen Lohnkostenmodell durch die Einführung einer solidarischen Sozialabgabe zum Ausgleich zwischen lohnintensiven und weniger-lohnintensiven Beschäftigungssektoren. „Uns ist dabei wichtig, dass die GKV eine langfristig stabile, nachhaltige und faire Einnahmebasis erhält, die die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler, also die Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie Versicherten, nicht weiter mit Kosten belastet“, erklärt Hohnl.
Das Finanzierungskonzept der Innungskrankenkassen wird in der Broschüre nicht nur textlich erläutert, sondern mit entsprechendem Datenmaterial und aufbereiteten Grafiken flankiert. „Wir wollen damit einen Beitrag in der Finanzdebatte leisten und den Blick auf neue Möglichkeiten lenken“, sagt der IKK e.V.-Geschäftsführer. Hohnl weiter: „Verlässliche Beurteilungen und Entscheidungen müssen auf der Basis von Fakten getroffen werden, die liefern wir mit unserem jährlichen Kompendium.“