Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems zählen in Deutschland zu den häufigsten chronischen Krankheiten. In Bayern waren im Jahr 2021 knapp 28 Prozent der Bevölkerung an Bluthochdruck erkrankt und gut sieben Prozent an Koronarer Herzkrankheit, einer Verengung der Herzkranzgefäße. Das zeigt der Gesundheitsatlas Deutschland des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Zum Weltherztag am 29. September möchte Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern, deshalb sensibilisieren: „Eine optimale Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann das Risiko für einen Herzinfarkt oder eine Herzinsuffizienz senken. Dazu gehört auch ein gesunder Lebensstil wie gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Rauchverzicht.“ Eine frühzeitige gesunde Lebensweise könne auch dabei helfen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Hier bietet die AOK im Freistaat Programme zur Gesundheitsvorsorge, beispielsweise Gesundheitskurse zur Bewegung oder Ernährung.
Bessere Versorgung der Koronaren Herzkrankheit durch DMP
Unter dem Namen „AOK-Curaplan“ unterstützt die größte Krankenkasse im Freistaat bereits seit 20 Jahren chronisch kranke Menschen mit insgesamt sechs verschiedenen Disease-Management-Programmen (DMP) im Umgang mit ihren Beschwerden. Für Versicherte, die bereits einen Herzinfarkt hatten und an der Koronaren Herzkrankheit leiden, ist das DMP Koronare Herzkrankheit (KHK) zugeschnitten. Allein darin werden aktuell rund 130.000 Versicherte der AOK Bayern betreut.
In den strukturierten Versorgungsprogrammen ist die hausärztliche Praxis die erste Anlaufstelle für chronisch Erkrankte. Die Hausärztin bzw. der Hausarzt übernimmt die kontinuierliche Behandlung der DMP-Teilnehmenden nach wissenschaftlich evidenzbasierten Leitlinien und koordiniert die weitere Versorgung, beispielsweise fachärztliche Betreuung oder Behandlung in Krankenhaus und Rehaeinrichtung. Entscheidend bei den Versorgungsprogrammen ist zudem, dass die Betroffenen aktiv an ihrer Behandlung mitwirken. Dazu erfolgen Schulungen beispielsweise zu Ernährung, Bewegung oder Raucherentwöhnung. Die AOK Bayern unterstützt Betroffene im Umgang mit ihrer Erkrankung, indem sie wichtige Informationsmaterialien wie Handbücher, Checklisten und Notfallpläne bereitstellt.
Die positive Wirkung des DMP Koronare Herzkrankheit (KHK) zeigt beispielsweise der indikationsübergreifende Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung DMP Bayern von 2022: 91,3 Prozent der Teilnehmenden hatte keine Angina pectoris-Beschwerden. Dabei ist die Angina pectoris, die sich durch ein Gefühl der Enge in der Brust bemerkbar macht, das Kardinalsymptom der KHK.
Schnellere Einführung neuer DMP-Programme gewünscht
„Die strukturierte Behandlung ist heute ein fester Bestandteil der Versorgung im Freistaat“, so Dr. Irmgard Stippler. „Doch bis zur Einführung neuer DMP-Programme vergeht leider viel Zeit. So ist der Zeitpunkt zur Einführung des neuen DMP Herzinsuffizienz derzeit weiter nicht absehbar. Insbesondere die umfangreichen rechtlichen Vorgaben beschneiden den Handlungsspielraum zwischen den regionalen Vertragspartnern. Jegliche Vereinfachung der Prozesse ist willkommen.“
Weitere Informationen:
Zu den Gesundheitsangeboten der AOK Bayern: Gesundheitsangebote | AOK Bayern
Zum DMP AOK-Curaplan Koronare Herzkrankheit: AOK-Curaplan Koronare Herzkrankheit | AOK
Pressekontakt:
Michael Leonhart
Pressesprecher
Dr. Regina Greck
Stv. Pressesprecherin
AOK Bayern – Die Gesundheitskasse