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hkk-Datenanalyse: Jede 7. Frau leidet an heftigen Unterleibsschmerzen

Rund 14 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden regelmäßig an starken Unterleibsschmerzen. Am häufigsten sind Frauen im Alter zwi-schen 20 und 30 Jahren betroffen (21 Prozent). Das ist das Ergebnis einer aktuellen Datenanalyse der hkk, bei der die Daten von 178.000 weiblichen Versicherten aus-gewertet wurden. Die Ursache der Schmerzen bleibt laut Expertinnen aber häufig lange unerkannt.

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Schwierige Diagnose: Endometriose Heftige Schmerzen im Unterbauch kurz vor oder zu Beginn der Regelblutung wer-den als Dysmenorrhoe bezeichnet: „Häufig beginnen die Beschwerden im Alter zwi-schen 20 und 30 Jahren“, erklärt Prof. Dr. Dr. med. Rudy de Wilde, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Gynäkologie des Pius Hospitals in Oldenburg. Was häu-fig nicht erkannt wird: Ursache dafür kann eine Endometriose sein. Diese Erkran-kung äußert sich jedoch sehr unterschiedlich: Einige der betroffenen Frauen haben keine oder nur geringe Beschwerden. Andere sind wegen starker Schmerzen in ih-rem Alltag massiv beeinträchtigt.

Laut Expertinnen: Dunkelziffer weit höher als Diagnosezahlen


Die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. schätzt, dass die Prävalenz von En-dometriose bei 8 bis 15 Prozent aller Frauen zwischen Pubertät und Wechseljahren liegt. Laut hkk-Datenanalyse leiden allerdings „nur“ 1,8 Prozent aller weiblichen Versicherten im Alter von 12 bis 49 Jahren an einer Endometriose, aber 14 Prozent an schmerzhafter Regelblutung (Dysmenorrhoe).

Experteninnen wie Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner, Leiterin des Endometriosezentrums an der Berliner Charité, gehen davon aus, dass bei Weitem nicht alle Fälle von Endometriose in den Krankenkassendaten erfasst werden, da die meisten Fälle als Dysmenorrhoe dokumen-tiert werden und somit nicht in die Statistik eingehen. Presseinformation Seite 2 von 3 Langer Leidensweg: durchschnittlich 10 Jahre bis zur Diagnose Bis heute sei die geringe Bekanntheit der Erkrankung ein großes Problem, so de Wilde. Es dauert im Schnitt 10 Jahre, bis eine Endometriose diagnostiziert wird. Als einzig sichere Methode galt lange ein mikroinvasiver Eingriff – mittels einer Bauch-spiegelung wurde dabei eine Gewebeprobe entnommen und untersucht. Mittlerweile ist eine Diagnostik per Ultraschall üblich und akzeptiert. „Häufig ist Endometriose ein Zufallsbefund. Etwa wenn eine Frau zwar keine Schmerzen hat, aber z. B. nicht schwanger werden kann“, sagt de Wilde. „Endometriose muss dringend stärker ins Bewusstsein von Patientinnen und Gynä-kolog*innen rücken und als ernsthafte Erkrankung wahrgenommen sowie entspre-chend dokumentiert werden“, fordert Anja Moritz, Geschäftsführerin der Endometri-ose-Vereinigung Deutschland e.V. Da die Ursache von Endometriose noch unklar ist, begrüßt sie die Initiative der Bundesregierung, die Erforschung der Erkrankung mit fünf Millionen Euro zu fördern. „Damit wird ein Grundstein für eine bessere Ver-sorgung, Aufklärung und vor allem für mehr Forschung von Frauenkrankheiten ge-legt. Ein Erfolg für mehr Gleichberechtigung im Gesundheitswesen.“ Ab 2024 soll die Förderung erhöht werden.


Exkurs: Was ist Endometriose?
Bei einer Endometriose siedeln sich Zystenund Entzündungen meist an Eierstö-cken, Darm oder Bauchfell an. Diese sogenannten Endometrioseherde können hef-tige Schmerzen sowie bleibende Schäden durch chronische Entzündungen, Vernar-bungen und Verwachsungen an den Organen verursachen. Endometriose ist ein häufiger Grund für Infertilität bei Frauen. Mehr Informationen auf: https://www.en-dometriose-vereinigung.de/was-ist-endometriose.html