Von insgesamt rund 315.000 schwangeren BARMER-Versicherten nehmen drei Viertel die Vorsorgeleistungen ausschließlich in Arztpraxen und ohne Beteiligung einer Hebamme in Anspruch. In 23 Prozent der Fälle erfolgt die Vorsorge bei beiden Berufsgruppen. Weniger als ein Prozent der Frauen vertraut allein auf eine Hebamme. Das geht aus einer aktuellen Analyse des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Ausgewertet wurden Abrechnungsdaten der Jahre 2016 bis 2020. „Die multiprofessionelle Schwangerenvorsorge, bei der Ärztinnen und Ärzte die werdenden Mütter gemeinsam mit einer Hebamme begleiten, sollte gestärkt werden. Beide Berufsgruppen können sich insbesondere bei gesunden Frauen mit unkompliziertem Schwangerschaftsverlauf optimal ergänzen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der BARMER, Prof. Dr. med. Christoph Straub, anlässlich des Internationalen Hebammentags am 5. Mai.
Hebammen häufiger in die Versorgung einbeziehen
Hebammen seien auf die Betreuung von werdenden Müttern spezialisiert und könnten sie vor allem auch bei psychosozialen Fragen auf dem Weg in eine neue Lebensphase qualifiziert begleiten. Straub: „Frauen können wählen, von wem sie primär versorgt und betreut werden wollen. Darüber müssen sie noch mehr als bisher informiert werden, um die Hebammen häufiger in die Versorgung einzubeziehen.“ Auch die Ärztinnen und Ärzte sollten die Chancen einer Zusammenarbeit mehr nutzen. Die Kooperation der Berufsgruppen auf Augenhöhe entspreche auch der Vorgabe des im Jahr 2017 vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Gesundheitsziels „Gesundheit rund um die Geburt“.
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