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Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen – Interview mit Dr. Thomas Kaiser über Nutzen und Schaden medizinischer Maßnahmen – Gesundheitspolitischer Reformherbst

Mit mehreren gesundheitspolitischen Gesetzesvorhaben ist die Ampelkoalition in den Reformherbst gestartet. ersatzkasse magazin. beleuchtet unter anderem den Entwurf zum Krankenhaustransparenzgesetz, der die Qualität der Krankenhäuser mittels eines interaktiven Krankenhaus-Atlas transparenter machen soll. Die Ersatzkassen setzen sich schon lange dafür ein, Qualitätsdaten viel stärker zur Leistungssteuerung zu nutzen. Daher ist das Transparenzverzeichnis ein guter Schritt, hat aber noch Verbesserungspotenzial. Beispielsweise sollte es auch darüber informieren, wie die Krankenhäuser zur Zuweisung ihrer Leistungsgruppen gelangt sind beziehungsweise ob alle Qualitätsvorgaben erfüllt wurden. 

Interview mit Dr. Thomas Kaiser: „Mehr Daten allein reichen nicht.“

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Der neue Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Dr. Thomas Kaiser, bewertet im Interview mit ersatzkasse magazin. den derzeitigen Stand der Nutzenbewertung von Arzneimitteln. Er kritisiert, dass nicht parallel zur Zulassung neuer Medikamente die Evidenz für die Versorgung geschaffen werde – also für die Beantwortung der Frage, ob ein Medikament besser ist als das, was bereits auf dem Markt vorhanden ist. Darüber hinaus fordert er eine Infrastruktur, die es ermöglicht, randomisierte Studien innerhalb eines Datenraums mit einer klaren Zielrichtung für die Versorgung durchzuführen. „Mehr Daten allein reichen nicht aus, man muss auch gute Forschung mit den Daten machen können.“

Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen

In welchen Bereichen des deutschen Gesundheitssystems Künstliche Intelligenz (KI) bereits eingesetzt wird, zeigt Prof. Dr. Martin Hirsch,Leiter des Instituts für Künstliche Intelligenz in der Medizin an der Philipps-Universität Marburg, auf. Auch für Krankenkassen birgt KI großes Potenzial, um die Versorgung der Versicherten zu verbessern. Bei allen Chancen, die der Einsatz von KI bietet, dürfen indes die Risiken nicht außer Acht gelassen werden. „Diese reichen vom Schutz der Privatsphäre und der Sicherheit der Produkte über Fragen zum Schutz der Diskriminierung bis hin zu Fragen der Transparenz und Nachvollziehbarkeit algorithmischer Entscheidungen“, erläutert Prof. Dr. Judith Simon vom Deutschen Ethikrat.

Außerdem lesen Sie in ersatzkasse magazin.:

  • Mehr Honorar für Vertragsärzte
  • Immer wieder die gleichen Behandlungsfehler
  • Autismusfälle bei Kindern & Jugendlichen gestiegen

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Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr als 28 Millionen Menschen in Deutschland versichern:   – Techniker Krankenkasse (TK), Twitter: @TK_Presse – BARMER, Twitter: @BARMER_Presse – DAK-Gesundheit, Twitter: @DAKGesundheit – KKH Kaufmännische Krankenkasse, Twitter: @KKH_Politik – hkk – Handelskrankenkasse, Twitter: @hkk_Presse – HEK – Hanseatische Krankenkasse, Twitter: @HEKonline   Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) wurde am 20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)“ in Eisenach gegründet. Bis 2009 firmierte der Verband unter dem Namen „Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V.“ (VdAK).
In der vdek-Zentrale in Berlin sind mehr als 290 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen mit insgesamt rund 380 sowie mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.